Spezifische Verhaltensweisen und Symptome
Entwickelt sich eine Demenz, so verändern sich die vertrauten Verhaltensweisen des Betroffenen. Es gibt jedoch keine spezifischen Muster, die eindeutig erkennbar sind. Ebenso wie Menschen untereinander verschieden sind, zeigt sich auch die Ausprägung einer Demenz in einer großen Bandbreite.
Zwar lassen sich typische Symptome beschreiben, sie variieren jedoch in ihrer Ausprägung, Stärke und Zusammenstellung und auch in ihrer zeitlichen Abfolge. Die im Folgenden aufgezählten Symptome entwickeln sich recht häufig, aber nicht immer und auch nicht in dieser Reihenfolge:
Gedächtnisstörung
- ständiges Verlegen von Gegenständen
- Kurzzeitgedächtnis wird brüchig (… habe ich das schon erzählt? … schon gegessen? … die Tabletten schon genommen?)
Beeinträchtigung der zeitlichen und räumlichen Orientierung
- Wissen um den Tag, den Monat und das Jahr, später auch um den Ort und die Situation geht verloren
- Vergangenheit und Gegenwart können nicht mehr unterschieden werden
- zielgerichtetes, geplantes Verhalten wird unmöglich, Verhalten wird sprunghaft und situationsabhängig
- häufiges Verlaufen, zunächst nur in fremder Umgebung, später auch in der eigenen Wohnung
Störung des Denk- und Urteilsvermögen
- Verlangsamung und Vereinfachung des Denkens
- Schwierigkeiten mit komplizierten Sachverhalten
- Geordnetes Denken in größeren Zusammenhängen wird unmöglich
- Fehleinschätzung von Situationen bis zur Selbst- und Fremdgefährdung
Sprachstörungen
- Sprache wird ungenau, „falsche“ Begriffe und Pseudowörter schleichen sich ein
- Reden in Floskeln, um Defizite zu kaschieren und Normalität vorzutäuschen
- ständiges Wiederholen von Wörtern und Satzfragmenten
- Im Krankheitsverlauf kann es zum völligen Verlust der Sprachfähigkeit kommen
Interessenverlust, Apathie
- Rückzug aus sozialen Bezügen, um sich vor Überforderungen zu schützen
- Aufgabe einst beliebter Tätigkeiten, um Fehler zu vermeiden
„Herausfordernde Verhaltensweisen“
- aggressives Verhalten, manchmal im Wechsel mit depressiven Stimmungslagen
- ausfallendes und beleidigendes Verhalten
- übertriebenes Anklammern an eine Bezugsperson
- zwanghafte Verhaltensweisen wie ständigers Suchen, die Vorstellung, bestohlen zu werden
- Unruhe